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CARE4AIR

CARE4AIR - eine Aktion der INITIATIVE GESUNDHEIT ENTDECKEN im Land Bremen

Die Themen im Überblick (Stand 06/2012):

Was ist CARE4AIR?

Logo der Kampagne
CARE4AIR - Kampagne

CARE4AIR ist eine Kampagne für gute Luft im Unterrichtsraum. Mit spielerischen und experimentellen Lehrinhalten können Schüler ein dauerhaftes Bewusstsein für gute Raumluft entwickeln. Um eine gute Raumluftqualität zu erreichen, ist ein entsprechendes Lüftungsverhalten notwendig, das mit den Schülern zusammen erarbeitet wird. CARE4AIR kann sowohl an Projekttagen als auch im normalen Unterricht eingesetzt werden. Einzelne Kampagnenbausteine werden in Abstimmung mit der Schule für den jeweiligen Schultyp und das Alter der Schüler ausgesucht und angepasst. An sieben Schulstandorten wurde CARE4AIR mittlerweile durchgeführt.
Die Kampagne startete offiziell am 08.02.2011 an der Grundschule Alter Postweg und wurde anschließend an drei Standorten des Schulzentrums Walle mit seinen unterschiedlichen berufsschulischen und gymnasialen Zweigen weitergeführt.
Nach dieser Initialphase waren im Winter 2011/12 die Oberschule Ronzelenstraße, die Grundschule St. Magnus und die Grundschule der Freien evangelischen Bekenntnisschule Teilnehmer der Kampagne. Als Nächstes soll CARE4AIR im Gymnasium Hamburger Straße fortgesetzt werden.
CARE4AIR ist eine von der Initiative GESUNDHEIT ENTDECKEN initiierte Kampagne. Hinter der Initiative stehen die senatorische Behörde für Gesundheit und die Gesundheitsämter Bremen und Bremerhaven.
Entwickelt wurde die Kampagne von der Hochschule für Künste in Bremen zusammen mit den oben genannten Initiatoren und den drei Leuchtturmschulen Grundschule Alter Postweg, Schulzentrum Walle und Oberschule Ronzelenstraße.
Weitere Informationen zur Kampagne erhalten Sie in unserem Praxisbericht Gesundes Umfeld - kein Kinderkram! Umwelthygiene in Kitas, Schulen und mehr. (pdf, 1.8 MB)

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Wer kann bei CARE4AIR mitmachen?

CARE4AIR richtet sich an alle Bremer Schulen – egal, ob in öffentlicher oder freier Trägerschaft. CARE4AIR ist für alle Schultypen geeignet. Von der 1. bis zur 13. Klasse gibt es altersgerechte Kampagnenbausteine, die individuell nach den Wünschen und Möglichkeiten der teilnehmenden Schulen zusammengestellt werden.
Teilnehmen können ganze Schulen oder auch nur einzelne Klassen einer Schule.

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Was ist das Ziel der Kampagne?

Umfangreiche bundesweite Messreihen belegen, dass die Luftqualität in Unterrichtsräumen im Schulalltag meist unzureichend ist.
Üblich war bisher - auch in Bremen - Schulen über Informationsschreiben, Faltblätter und Vorträge auf die Problematik der schlechten Luftqualität und die daraus resultierenden Folgen für Lehrer und Schüler aufmerksam zu machen sowie Empfehlungen zur Verbesserung der Luftqualität zu geben.
Statt diesem "trockenen" und bislang nicht sehr erfolgreichen Weg, soll nun durch die innovative, frische und freche Kampagne mit Aktionen + Aufklärung + Maßnahmen zur Nachhaltigkeit eine dauerhafte Sensibilisierung und Verhaltensänderung bei Schülern und Lehrkräften erzielt werden.
Ziel der Kampagne ist es, an den Bremer Schulen dauerhaft ein Bewusstsein für gute Raumluft und ein entsprechendes Lüftungsverhalten zu erreichen. Dadurch lassen sich gesundheitliche Beschwerden vermeiden, die Leistungsfähigkeit fördern und die Anforderungen der Energieeinsparung berücksichtigen.
Wir sehen die Kampagne daher als einen wichtigen Beitrag für leistungsfähigere, fittere und gesündere Kinder und Jugendliche in Bremen.

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Was läuft an den Schulen im Rahmen der Kampagne?

Die Kampagne will im Erleben Wissen vermitteln, die das Vorstellungsvermögen fördern und soll Spaß machen.

Aktion

Durch überraschende Aktionen und Mitmach-Workshops sollen die Kinder und Jugendlichen mit Spaß an das Thema herangeführt werden, zum Beispiel mit selbst gestalteten T-Shirts (aus öko-fairer Herstellung), Plakaten und Buttons.
Diese Aktionen können durch Studierende der Hochschule für Künste begleitet werden.

Aufklärung

Parallel sollte die Thematik "Luftqualität" in verschiedenen Unterrichtsfächern bearbeitet werden. Hier haben wir konkrete Vorschläge für entsprechende Unterrichtseinheiten.
Die Folgen guter beziehungsweise ungünstiger Raumluftqualität werden den Kindern und Jugendlichen erlebbar vermittelt. Mit Hilfe einer Luft-(Lärm)-Ampel wird die Luftqualität überprüft, die Effektivität verschiedener Lüftungsvarianten untersucht (Kipplüftung, voll geöffnete Fenster, Querlüftung gegebenenfalls über die Tür) und das für die Unterrichtsklasse geeignetste Lüftungsverhalten diskutiert und verbindlich vereinbart.
Die Luft-(Lärm)-Ampel wurde am Technischen Bildungszentrum Mitte in Bremen in Kooperation mit dem Gesundheitsamt entwickelt. Sie ist ein fester Bestandteil der Kampagne. Alle teilnehmenden Schulen bekommen zum Kampagnenstart eine Ampel geschenkt.
Nach Möglichkeit sollen nach und nach alle Bremer Schulen mit einer Luft-Lärm-Ampel ausgestattet werden. Hierfür werden noch Sponsoren gesucht.
Zusätzlich erhalten die Schulen Count-Down-Timer, die an die regelmäßige Lüftung erinnern.

Nachhaltigkeit

... wird erreicht durch aktive, intensive Bearbeitung des Themas und "Erinnerungshelfer": transparente Fensterfolien an den Lüftungsfenstern werden Schüler und Lehrkräfte mit peppigen Slogans, wie zum Beispiel: "Kopf leer? Luft her !" an das regelmäßige Lüften erinnert. Zudem sollen die an die Schulen abgegebenen Luft-Lärm-Ampeln und Count-down-Timer nach einem festen Rotationsplan allen Klassen immer wieder für ein paar Tage zur Verfügung stehen. Hierdurch soll die Sensibilität für die Luftqualität im Unterricht jeweils wieder aufgefrischt werden.

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Erfahrungen aus den Schulen mit der Kampagne

Etwa ein viertel Jahr nach Abschluss der Kampagne hatten wir den Lehrern der teilnehmenden Schulen Fragebögen zugeschickt. Wir wollten erfahren, inwieweit die Kampagne ein Erfolg war und welche Effekte durch sie aufgetreten sind. 82 ausgefüllte Fragebögen haben wir zurück bekommen und stellen Ihnen hier die wesentlichen Ergebnisse der Grundauszählung vor.
Die Frage "Hat sich das Lüftungsverhalten in Ihrer Klasse im Zuge der Kampagne CARE4AIR verändert?" wurde 56-mal mit "Ja" beantwortet und 22-mal mit "Nein".
Auf die Frage "Wie ist Ihr Eindruck: Haben diese Änderungen positive Auswirkungen auf Sie oder die Schüler (zum Beispiel Rückgang von Befindlichkeitsstörungen, höhere Konzentrationsfähigkeit oder niedrigerer Geräuschpegel im Unterricht)?" wurde 36-mal mit "Ja" und 14-mal mit "Nein" geantwortet.
Die grafische Darstellung der Ergebnisse finden sie aufgeteilt nach Grundschule und weiterführender Schule im nebenstehenden Bild und kann durch Klicken auf das Kreuz vergrößert werden.

Die Auswertung hat uns gezeigt, dass wir mit dem Vermittlungskonzept der Gliederung in die drei Stufen AKTION — AUFKLÄRUNG — NACHHALTIGKEIT auf dem richtigen Weg sind. Diesen Sachverhalt verdeutlichen die obigen Antworten. So gaben 56 von 82 Lehrkräften an, dass sich das Lüftungsverhalten ihrer Klassen im Zuge der Kampagne verändert hätte. Darüber hinaus sagten 36 Lehrkräfte, dies hätte eine positive Auswirkung auf Sie selbst oder Ihre Schüler gehabt.
36 Lehrkräfte hatten die Zuständigkeiten für das regelmäßige Lüften bereits vor der Kampagne geregelt. Interessant für unsere weitere Arbeit ist zudem, dass sich dennoch im Zuge der Kampagne das Lüftungsverhalten in 23 dieser 36 Klassen verändert hatte. In 14 der 36 Klassen hatte diese Veränderung eine positive Auswirkung auf die Lehrkräfte oder Schüler. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit von geregelten Zuständigkeiten für das Lüften. Es zeigt jedoch auch, die Auftaktveranstaltung, die Aktionen und die verteilten Hilfsmittel wie Lüftgüteampeln und Timer hatten an den Schulen einen Einfluss auf das Lüftungsverhalten.
Die abschließende Frage an die Lehrkräfte "Halten Sie die zusätzliche Arbeitsbelastung durch die Kampagne für vertretbar?" wurde 63-mal mit "Ja" und lediglich einmal mit "Nein" beantwortet.

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CARE4AIR in Bremer Medien

Über den Start und den Fortgang der Kampagne des Bremer Gesundheitsamtes wurde in verschiedenen Bremer Medien berichtet, unter anderem im Weser-Kurier "Häufiges Lüften steigert die Lernleistung" (pdf, 55.4 KB), im Bremer Anzeiger "Mit Ampel und Sanduhren gegen schlechte Luft" (pdf, 381.2 KB), im Delmenhorster Kreisblatt "Kampagne für gute Luft" (pdf, 32.6 KB) sowie in verschiedenen Stadtteilkurier-Ausgaben "Horner Oberschüler vertreiben den Mief" (pdf, 783.9 KB), "Klassenkampf gegen den Mief" (pdf, 430.6 KB) und "Gute Luft in den Schulen" (pdf, 48.8 KB).

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Theoretischer Hintergrund

Wesentliche Quelle für die Verunreinigung der Raumluft in Unterrichts- und Gemeinschaftsräumen sind die Menschen durch ihre Atmung und ihre Körperausdünstungen. Je mehr Menschen auf relativ kleinem Raum zusammen sind, umso rascher verschlechtert sich die Raumluftqualität. In Unterrichtsräumen ist nach 20 bis 25 Minuten die Luftqualität häufig bereits unzureichend. Dies führt bei den Schülern und Lehrkräften zu einer Abnahme der Leistungsfähigkeit und gesundheitliche Beschwerden nehmen zu, wie zum Beispiel Kopf- und Halsschmerzen, Schwindel und auch Infektionserkrankungen. In der Folge steigt zudem die Zahl der Fehltage.
Die Lösung ist einfach, sehr einfach. Sie liegt in der Hand der Schüler und Lehrkräfte: bedarfsgerechtes Lüften. Das Bewusstsein hierfür ist bislang in Schulen jedoch zumeist nicht ausreichend vorhanden.
Aus dem Poster des Gesundheitsamtes GUTE LUFT IN BREMER SCHULEN (pdf, 1.6 MB) erfahren Sie mehr darüber.
Das Umweltbundesamt hat 2008 auf der Basis nationaler und internationaler Untersuchungen gesundheitlich begründete Leitwerte für den Innenraumluftindikator Kohlendioxid abgeleitet. Die CO2-Konzentration in der Raumluft ist ein sehr guter Indikator für die Summe der vom Menschen ausgehenden Emissionen und somit für die Luftqualität in Gemeinschaftsräumen, wenn keine wesentlichen weiteren Quellen für Verunreinigungen der Raumluft vorhanden sind.
Die in Unterrichtsräumen gemessenen CO2-Werte liegen nicht selten bei einem Vielfachen des Zuträglichen. Auch sind die Fenster während der Heizperiode häufig in Dauer-Kippstellung. Dies verschwendet Heizenergie, ohne dass sich hierdurch die Luftqualität relevant verbessert.
Hier erfahren Sie mehr über die Luftqualität in Unterrichtsräumen (pdf, 1.9 MB).

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Danksagung

CARE4AIR ist auf die finanzielle Unterstützung von Sponsoren angewiesen. Die Initiative GESUNDHEIT ENTDECKEN dankt der Firma Getränke Ahlers GmbH, deren finanzielle Unterstützung die laufende Aktion ermöglicht hat. Das Logo der Eigenmarke Auenwald Mineralwasser wurde auf Kampagnenmaterialien wie Poster, Banner und T-Shirts gedruckt.
Die Kampagne ist auf große Resonanz gestoßen. Weitere Schulen möchten die Aktion im nächsten Schuljahr an ihren Schulen durchführen. Für eine Fortsetzung der Kampagne sind wir weiterhin auf die finanzielle Unterstützung von Sponsoren angewiesen. Sprechen Sie uns hierzu gerne an, wenn Sie unsere Arbeit für gute Luft in Bremer Schulen finanziell unterstützen möchten.

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Ansprechpersonen

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung

Matthias Ross

Umwelthygiene

Gesundheitsamt
Horner Straße 60-70
28203 Bremen


Claudia Haring

Umwelthygiene

Gesundheitsamt
Horner Straße 60-70
28203 Bremen

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Fotos der Kampagne Care4Air

Die Bildergalerie zeigt einige ausgewählte Fotos von der Kampagne.

Kampagne Care4Air