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Kupfer im Trinkwasser

Bei Trinkwasser-Neuinstallationen werden innerhalb von Gebäuden in Bremen in aller Regel Kupferrohre verwendet. Vor einiger Zeit wurde auch für Kupfer im Trinkwasser eine Gefährdung der Gesundheit diskutiert.

Kupfer ist ein Spurenelement, das der Körper zum Leben benötigt. In sehr hohen Konzentrationen kann es jedoch unter anderem Magen- und Darmbeschwerden, Koliken oder Leberschäden hervorrufen. Wie bei Blei sind auch hier insbesondere Säuglinge empfindlicher als Kinder oder Erwachsene. So wurde oft diskutiert, ob Kupfer im Trinkwasser mit einer Lebererkrankung bei Kleinkindern (frühkindliche Leberzirrhose) in Zusammenhang stehen kann. Inzwischen wird dies als wenig wahrscheinlich beurteilt. Bei Erwachsenen kann es zu gesundheitlichen Beschwerden kommen, wenn sie an der seltenen Stoffwechselerkrankung Morbus Wilson leiden.

Kupferrohre dürfen nur verwendet werden, wenn die Trinkwasser-beschaffenheit es erlaubt. Dies ist in Bremen der Fall, da das Bremer Trinkwasser nicht korrosiv (zerstörend) auf Kupfer wirkt. Nur bei neu verlegten Kupferleitungen kann es in den ersten Monaten zu einer Abgabe von Kupfer an das Trinkwasser kommen, da sich im Kupferrohr noch keine Schutzschicht ausgebildet hat. Später sorgt diese Schutzschicht dann dafür, dass kein Kupfer mehr aus dem Rohrmaterial herausgelöst werden kann.

Zur Abschätzung, wie hoch der Kupfergehalt bei neuen Leitungen sein kann, haben wir in einer kleinen Untersuchungsreihe das Trinkwasser aus einem Neubau mit Kupferleitungen über mehrere Monate untersucht. Dabei haben wir im Vergleich zur Kupferkonzentration des gelieferten Trinkwassers (maximal 0,01 mg/l) zwar im ersten Jahr erhöhte Werte gefunden (maximal 1,3 mg/l). Der Grenzwert von 2 mg/l wurde aber in jeder Probe eingehalten.

Nach Aussagen des Umweltbundesamtes (Umweltdaten Kupfer) besteht bei erhöhten Konzentrationen von Kupfer im Trinkwasser keine Gefährdung der Gesundheit, solange der Grenzwert von 2 mg/l eingehalten wird. Dies gilt auch für die Gesundheit von Säuglingen und Kindern.

Wer dennoch bei einer Neuinstallation eventuell erhöhte Kupferwerte vermeiden möchte, lässt das Trinkwasser vor der Zubereitung von Säuglingsnahrung ablaufen, bis es kühl nachströmt. Wer es ganz genau wissen möchte, kann sein Trinkwasser in einem Labor (Liste zugelassener Labors) (pdf, 140.6 KB) auf Kupfer untersuchen lassen.